Mit freundlicher Unterstützung der Virginie Janssens Stichting/Tilburg/NL und der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin
Raum der Aufführung war eines der beiden Ateliers im Gästehaus der Virginie Janssens Stichting. Im hinteren Drittel des ca. 100 m2 großen Ateliers ist eine Zwischendecke eingezogen und der Fußboden liegt 5 cm höher als im vorderen Raum.
Ich begann zuerst mit der Gestaltung des Raumes auf der Zwischendecke. Ich erstellte einen weißen, neutralen Hintergrund, vor welchem ich eine Nylonschnur spannte, an welcher ein Stuhl hing und nur mit einem Stuhlbein den Boden berührte. Versetzt zu dem Stuhl stellte ich eine Schranktür auf. Beide Gegenstände wirkten von unten betrachtet rätselhaft und schwebend. An die Kante zwischen niedrigem und höherem Fußboden stellte ich einen Tisch, auf welchem ein Teller mit Asche stand. Links des Tisches hing ein Schichtungsobjekt von der Decke.
Während der Performance ging ich sehr langsam gegen den Uhrzeigersinn um den Tisch und zog dabei eine schwarze Linie. Mein Gehen war gegliedert durch fünf verschiedene Gesten: zögern, mit dem Kopf durch die Wand, in die Ferne blicken, pausieren, Schieflage. Die Abfolge blieb gleich und wiederholte sich fortlaufend. Nach einer Spieldauer von ca. 20 Minuten trat Li Koelan an den Tisch und zog eine weiße Linie auf ihm. Nach Abschluß ihrer Handlung gab sie die Kreide an einen Zuschauer weiter. Der Spielraum wurde damit in den Zuschauerraum geöffnet.